S Absurde Unterhaltung im Streaming-Zeitalter: Warum ich bei Netflix verzweifle – AstronomieSterne.de

Absurde Unterhaltung im Streaming-Zeitalter: Warum ich bei Netflix verzweifle

0

Ich weiß ja nicht wie es euch geht aber ich habe das Gefühl dass die Streaming-Dienste (digitale-Unterhaltungs-Monster) unser Leben steuern und ich bin nur ein weiteres Glied in dieser Kette von endlosem Scrollen und Flimmern. Plötzlich sitze ich da und frage mich ob ich lieber die Wand anstarren soll oder die 1327. Staffel einer Serie schauen die mich nicht interessiert. Hand aufs Herz – wie viele Stunden habe ich mit der Suche nach etwas zu sehen verbracht und bin letztendlich bei Katzenvideos gelandet? Und ich meine nicht irgendwelche Katzenvideos sondern die die wirklich übertrieben sind und die Katzen sprechen lassen; das ist ja schon fast ein Phänomen. Oder bin ich die Einzige die das fragt? Ich finde es ja unfassbar dass wir es geschafft haben die Realität in einen digitalen Zirkus zu verwandeln wo jeder mit einem Smartphone zum Regisseur wird.

Streaming-Wahnsinn – Wo bleibt der Inhalt?

Ich meine ich habe gerade mal wieder versucht eine neue Serie zu starten und ich bin da auf eine Art von Handlung gestoßen die ich als "Plot-Hole-Explosion" (Handlungsloch-Überraschungspaket) bezeichnen würde. Es ist wie wenn du versuchst einen Pfannkuchen zu backen aber die Zutaten sind alle abgelaufen und du hast nur noch Wasser und einen Löffel Zimt zur Verfügung; das kann einfach nicht gut gehen. Aber hey, ich will ja nicht zu negativ sein denn die Effekte sind bombastisch und die Schauspieler sehen aus wie aus dem Computer gefallen – aber der Inhalt? Ich hab’s euch gesagt; ich bin am Ende meiner Kräfte! Und dann gibt es diese Reality-Shows (echtes-Leben-oder-ein-Schauspiel?) wo ich mich frage: Was ist hier wirklich echt? Ich finde es faszinierend dass wir uns alle für das Leben von Menschen interessieren die mehr Drama haben als ein Shakespeare-Stück und ich kann nicht anders als zu denken dass wir in einer großen Zirkusvorstellung leben.

Wo sind die guten alten Zeiten?

Ich erinnere mich an Zeiten als man noch DVDs gebrannt hat und nicht über das nächste Abo nachgedacht hat; waren wir damals nicht glücklicher? Ich meine ich habe mehr Zeit mit dem Aufspielen von Software verbracht als mit dem Anschauen der Filme und das ist schon eine Leistung. Ich frage mich oft ob wir nicht alle ein bisschen nostalgisch sind und uns nach dem guten alten Fernsehen sehnen wo man einfach einen Knopf drückt und nicht stundenlang nach dem nächsten Inhalt suchen muss. Ich meine ich kann nicht die einzige Person sein die gerne mal eine gute alte Sitcom sehen würde – aber stattdessen wird mir alles mögliche angeboten; wie eine digitale Schrotthalde. Ich finde es ja unfassbar dass wir in einer Zeit leben wo wir mehr Auswahl haben als je zuvor aber nichts davon wirklich wertvoll ist; das ist wie beim Kiosk um die Ecke der seit 2005 auf "Neu eröffnet!" macht und trotzdem nur Kaugummis verkauft.

Die Absurdität des Auswahlwahns

Ich frage mich oft ob es nicht eine Art von "Paradox der Auswahl" (Entscheidungsstress-Phänomen) gibt – je mehr Optionen ich habe desto weniger kann ich mich entscheiden. Das ist wie beim Buffet: du stehst da mit einem Teller und kannst dich nicht entscheiden zwischen dem grünen Salat und den Pommes und am Ende nimmst du alles und hast einen Teller voller Chaos. Ich finde es faszinierend dass wir in einer Zeit leben wo die Auswahl an Unterhaltung fast unbegrenzt ist aber ich mich trotzdem oft wie ein kleines Kind fühle das im Süßwarenladen steht und nicht weiß was es nehmen soll. Und dann kommt der Gedanke dass ich vielleicht einfach aufhören sollte zu scrollen und mal ein Buch lesen sollte aber das wäre ja zu einfach; ich könnte ja auch einfach meine Zeit mit dem Auswendiglernen von Katzen-Sprüchen verbringen.

Die neue Normalität – Streaming für Fortgeschrittene

Plötzlich merke ich dass ich eine Art von "Streaming-Müdigkeit" (Überangebot-Überdruss) entwickelt habe; ich sehe ständig dieselben Gesichter und die gleichen Geschichten und ich frage mich ob ich nicht einfach eine Zeitreise machen könnte um die guten alten Filme noch einmal zu erleben. Ich finde es ja unfassbar dass ich mehr Zeit damit verbringe über die neuesten Serien zu reden als tatsächlich welche zu schauen und ich kann nicht anders als zu denken dass wir alle ein bisschen verrückt geworden sind. Und ich frage mich ob das alles nicht ein bisschen wie ein endloser Kreislauf ist – ich schaue etwas, das mir nicht gefällt und dann suche ich nach etwas Neuem und am Ende lande ich wieder bei der Katze die Klavier spielt; ist das nicht absurd? Ich meine ich habe mehr Zeit mit der Suche nach dem nächsten großen Hit verbracht als mit dem Genuss des Inhalts.

Fazit – Die Frage der Wahl

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert